Vertikales Wachstum im Städtebau

Reinhard, Leonardo and Wiemers, Tobias (2023) Vertikales Wachstum im Städtebau. LET IT GROW, LET US PLAN, LET IT GROW. Nature-based Solutions for Sustainable Resilient Smart Green and Blue Cities. Proceedings of REAL CORP 2023, 28th International Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 969-978. ISSN 2521-3938

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Abstract

Der Megatrend Urbanisierung stellt Stadtplanerinnen und Architekten vor die Herausforderung, auch in Zukunft die räumliche und strukturelle Gesamtentwicklung einer Stadt anhand den drei Säulen der Nachhaltigkeit auszurichten. Immer mehr Menschen zieht es in dicht besiedelte Gebiete, die Attraktivität der Großstädte wirkt auf die jungen Generationen gar wie ein Magnet. Aus der steigenden Nachfrage einer zentralen Unterkunft im Ballungsraum resultiert jedoch ein Ungleichgewicht aus sozialer, ökologischer und ökonomischer Betrachtungsweise. Ist der Zugang teurer Innenstadtwohnungen vermehrt der oberen Einkommensschicht vorenthalten, müssen sich einkommensschwächere Haushalte mit den frisch versiegelten Wohnflächen im Agglomerationsgürtel zufriedenstellen. Der bezahlbare Wohnraum, eine ausgewogene Bevölkerungsdichte sowie der Erhalt von Grünflächen – all diese Faktoren bedarf es folglich unter dem Deckmantel der nachhaltigen Städtebauentwicklung zu vereinen. Ein bauliches Mittel zur Reduzierung der anhaltenden Problematik bildet das vertikale Wachstum. Die Aufstockung eines bestehenden Gebäudes mindert zum einen die Flächenversiegelung in der Breite; weiterhin wird neuer Wohnraum dort geschaffen, wo er die größte Beliebtheit erfährt. Die theoretischen Voraussetzungen dieser Erweiterungsmaßnahme im Bestandsbau lassen sich über drei Instrumente charakterisieren: tragfähige Gebäudestatik, rechtliche Zulässigkeit, lokaler Wohnraumbedarf vorhanden. Zeigen Fallstudien und abgeschlossene Beispiele ein hohes Wohnraumpotenzial durch vertikales Wachstum auf, bremsen rechtliche Herausforderungen eine großflächige Praxisanwendung. Um im Interesse der nachhaltigen Städtebaupolitik jene Baumaßnahme eines flächenschonenden Wohnraums häufiger zu realisieren, bedingt es zunächst einer selbstbewussten Auseinandersetzung mit den Bestandsobjekten. In der Folge helfen vereinfachte Genehmigungsprozesse (vgl. Wien ), eine stärkere Aufklärung sowie finanzielle Anreize, potentielle Investorinnen und Investoren für das Bauen im Bestand zu gewinnen. Abschließend können industrielle Vorfertigungen Baukosten, Produktionszeit und das Baumaterial nachhaltig beeinflussen.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: Urbanisierung, Stadtplanung, Architektur, Wachstum, Nachhaltigkeit
Subjects: H Social Sciences > HD Industries. Land use. Labor
N Fine Arts > NA Architecture
T Technology > TH Building construction
Depositing User: REAL CORP Administrator
Date Deposited: 03 Oct 2023 19:32
Last Modified: 04 Oct 2023 17:30
URI: http://repository.corp.at/id/eprint/1049

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