Binder, Christoph (2025) Erfordernis eines Flächenkompensationsmodells zur Erreichung des Flächensparziels “Netto-Null-Flächenverbrauch”. URBAN INNOVATION: TO BOLDLY GO WHERE NO CITIES HAVE GONE BEFORE. Medium sized cities and towns as a major arena of global urbanisation. Proceedings of REAL CORP 2025, 30th Intl. Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 403-413. ISSN 2521-3938
![]() |
Text (Erfordernis eines Flächenkompensationsmodells zur Erreichung des Flächensparziels “Netto-Null-Flächenverbrauch”)
CORP2025_53.pdf - Published Version Download (617kB) |
Abstract
Fläche ist eine Ressource, welche aufgrund ihrer Trägerfunktion für Funktionen des Naturhaushalts, der Erholung, der Klimaregulation, etc. schützenswert ist. Aufbauend auf der grundlegenden Bedeutung von Flächenveränderungen und deren Wirkungen auf den Naturhaushalt wird die Fläche als Ressource und Gegenstand vieler Nachhaltigkeitsstrategien beleuchtet. Dabei steht die anhaltend hohe, nicht nachhaltige Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen im Vordergrund, welche mithilfe verschiedener Umweltziele begrenzt, bzw. in der Bilanz gestoppt werden soll. Bis zum Jahr 2030 ist in Deutschland das 30-X-Hektar-Ziel zu nennen und in Österreich wird ein Zielwert von netto 2,5 Hektar pro Tag anvisiert. Auf europäischer Ebene ist bis zum Jahr 2050 ein Netto-Null Flächenverbrauchsziel gesetzt, welches eine Flächenkreislaufwirtschaft bedeutet. Da bisher einige Unsicherheiten die Umsetzung der Flächensparziele behindern, werden die nicht rechtlich bindenden Umweltziele näher betrachtet, um mögliche Ursachen für die schleppende Umsetzung auszumachen. Desweiteren werden inhaltliche Lücken aufgezeigt und Forderungen formuliert, welche eine bessere Handhabung der Umweltziele bewirken sollen. Es existieren bereits einige vielversprechende Modelle zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme, wovon zwei Beispiele kurz vorgestellt und deren Erfolgsaussichten zur Erreichung der Flächensparziele ausgelotet werden. Dabei wird deutlich, dass die genannten Umweltziele bis 2030 – bei entsprechender Implementierung – durchaus erreicht werden könnten. Das Netto-Null Flächenverbrauchsziel benötigt für seine Zielerreichung bis 2050 jedoch weitergehende Instrumente, um wirksam etabliert werden zu können. Für eine stabile Flächenkreislaufwirtschaft bedarf es eines Flächenkompensationsmodells, welches Flächen vergleichbar, und dadurch substituierbar macht. Dabei wird Flächen eine individuelle, numerische Wertigkeit (Flächenwertigkeit) zugewiesen, welche sich aus Indikatoren und Parametern berechnet. Zudem wird die Struktur und Funktionsweise des Flächenkompensationsmodells dargestellt, welche an die naturschutzfachliche Eingriffsregelung im deutschen Recht angelehnt sind. Dieser Beitrag zeigt mit der Vorstellung des Flächenkompensationsmodells einen möglichen Weg zu einem Netto-Null-Flächenverbrauch auf, und weist im Fazit auf weitere erforderliche politische, rechtliche und planungspraktische Rahmenbedingungen für eine Flächenkreislaufwirtschaft hin.
Item Type: | Article |
---|---|
Uncontrolled Keywords: | Flächenkreislaufwirtschaft, Netto-Null-Flächenverbrauch, Flächensparziele, Flächenverbrauch, Flächenkompensationsmodell |
Subjects: | H Social Sciences > HD Industries. Land use. Labor J Political Science > JS Local government Municipal government |
Depositing User: | The CORP Team |
Date Deposited: | 26 May 2025 13:03 |
Last Modified: | 07 Jul 2025 09:09 |
URI: | http://repository.corp.at/id/eprint/1246 |
Actions (login required)
![]() |
View Item |