Frey, Harald (2014) Wer plant die Planung? – Widersprüche in Theorie und Praxis. REAL CORP 2014 – PLAN IT SMART! Clever Solutions for Smart Cities. Proceedings of 19th International Conference on Urban Planning, Regional Development and Information Society. pp. 783-791.
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Text (Wer plant die Planung? – Widersprüche in Theorie und Praxis)
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Abstract
Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt stellte bereits im Jahr 1974 die Frage nach den Verantwortlichkeiten und Rollenbildern im Planungsprozess, insbesondere der Stadtplanung. Zwar wurden seitdem die Prozesse in der Planung adaptiert und in letzter Zeit verstärkt mit Partizipationselementen bestückt, die Frage „Wer plant die Planung?“ zu stellen, bleibt bei alldem nicht nur gerechtfertigt, sondern zwangsweise notwendig. Beschleunigungsprozesse und Ökonomisierungszwang beeinflussen möglicherweise Planungsprozesse in einem Ausmaß, die die Kluft zwischen Verantwortung, Verantwortlichkeiten, Bedürfnissen und Notwendigkeiten nicht langsam schließen, sondern diese vergrößern. Maßgeblich für eine (öffentliche) Diskussion ist, dass diese Kluft überhaupt wahrgenommen wird. Eine breite Diskussion der Öffentlichkeit in ihrem Bewusstsein als Öffentlichkeit mit dem Stadtbild findet nach wie vor nicht statt. Die Rollen der PolitikerInnen und PlanerInnen scheinen klar vorgegeben und stehen oftmals in einem Abhängigkeitsverhältnis (Unabhängigkeit vs. Aufträge). Der Planende muss den Grad der Komplexität zwangsläufig vereinfachen. Dabei reduziert er die Realität auf das (für ihn) „Wesentliche“- er sieht das, was er gelernt hat zu sehen. Aus der Summe des ausgeschlossenen, vermeintlich Unwesentlichen, entstehen jedoch neue Probleme, die oftmals auch außerhalb der subjektiven (und intersubjektiven) Wirklichkeit liegen. Die Relevanz übergeordneter (politischer) Zielsetzungen auf den Planungsprozess und die Notwendigkeit einer Zielhierarchie werden diskutiert. Eine Rangordnung der Werte wird höchstens implizit auf pragmatischer und projektbezogener Ebene ersichtlich und die Diskussion über eine Veränderung der Wertehierarchie findet - meist konsensorientiert - zwischen Politik-, Verwaltungs- und PlanerInnen-Ebene statt. Das Resultat finden wir zum Teil in Form eines technokratischen Pragmatismus im öffentlichen Raum wieder, der Formen menschlicher Qualitäten und Ansprüche pervertiert.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Entscheidungsstrukturen, Planung, Prognosen, Verkehrssystem, Ziele |
Subjects: | G Geography. Anthropology. Recreation > GF Human ecology. Anthropogeography H Social Sciences > HD Industries. Land use. Labor P Language and Literature > P Philology. Linguistics |
Depositing User: | REAL CORP Administrator |
Date Deposited: | 26 Jul 2016 14:27 |
Last Modified: | 26 Jul 2016 14:27 |
URI: | http://repository.corp.at/id/eprint/253 |
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