Jauschneg, Martina and Maier, Myriam and Höger, Peter and Pamer, Volkmar and Holzer, Rainer (2014) Unort Gewerbegebiet? – Qualitätsvolle Freiräume als Grundlage für Arbeitsorte. REAL CORP 2014 – PLAN IT SMART! Clever Solutions for Smart Cities. Proceedings of 19th International Conference on Urban Planning, Regional Development and Information Society. pp. 739-744.
|
Text (Unort Gewerbegebiet? – Qualitätsvolle Freiräume als Grundlage für Arbeitsorte)
CORP2014_123.pdf - Published Version Download (975kB) | Preview |
Abstract
Freiraume - Straßen, Wege, Plätze – kurz alles das, was zwischen den Gebäuden ist - sind die Grundlage für städtisches Leben (vgl. Gehl, J., 2010) – in erster Linie denkt man dabei an fußläufige Stadtquartiere, Nutzungsvielfalt, öffentliche Räume als attraktive lebendige Orte der Begegnung. In Wien tauchen Bilder der Freiräume des ersten Bezirks auf, oder die Lebendigkeit in Freiräumen der Gründerzeitvierteln. Allerdings: Der moderne funktionalisierte Städtebau mit der Trennung von Wohnen und Arbeiten prägt auch Wien (Charta von Athen, 1933). Neben Wohnsiedlungen sind Gewerbegebiete Ausdruck des monofunktionalen Städtebaus mit ihren typischen Charakteristika wie der Erzeugung von (meist motorisiertem) Verkehr zwischen den einzelnen Stadtteilen zur Bewältigung des Alltags (Arbeiten, Einkaufen, Behördenwege, Kinderbetreuung, soziale Kontakte) und wenig einladenden Freiräumen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie, am Beispiel des Gewerbegebietes Liesing, in monofunktionalen Stadtteilen eine „smarte“ Stadtentwicklung aus der Perspektive der integrativen Freiraumplanung aussehen kann. Diesem Beitrag liegt die freiraumplanerische These zu Grunde, dass die Freiräume die Grundlage der Stadt sind, auch der Gewerbegebiete. Freiräume im Gewerbegebiet sind gekennzeichnet vom Wirtschaften – auf den Betriebsparzellen wie in den öffentlichen Freiräumen. Es finden sich Freiräume für Produktion und Lagerung, für KundInnen für MitarbeiterInnen – Freiräume werden genutzt beim Hin- und Rückweg zur Arbeit, während des Arbeitstages für Pausen, Besprechungen im Freien. (vgl. Ruland, G., 2012) Mit der Funktionalisierung des Stadtteils geht eine vermeintliche Funktionalisierung der NutzerInnen und ihrer Alltage einher. Aber der Blick auf den Alltag im Gewerbegebiet zeigt, dass und wie vielfältig Lebens- und Wirtschaftsalltage stattfinden: Das Wirtschaften der Betriebe unterliegt zeitlichen und räumlichen Rhythmen und wird entlang sozialer, ökologischer und ökonomischer Kreisläufe entwickelt. Die MitarbeiterInnen kombinieren an ihrem Arbeitsort die Erwerbsarbeit mit Einkäufen, mit Freizeitaktivitäten oder sozialen Aktivitäten. Nicht zuletzt ist das Gewerbegebiet ein (Querungs-)Raum auf den alltäglichen Wegen der BewohnerInnen und NutzerInnen des gesamten südlichen Wiener Stadtteils. Es wäre verschwendetes Potential, ein Gewerbegebiet nur als auf die Nutzung „Gewerbe“ beschränkt wahrzunehmen. In der bereits gelebten Nutzungsvielfalt steckt Potential, dass es, im Sinne einer Smart City-Entwicklung ausgehend von den Gegebenheiten des jeweiligen Ortes, zu entwickeln gilt. Der Beitrag diskutiert Projektideen wie auf Ebene der öffentlichen Freiräume und auf Ebene der betrieblichen Freiräume durch integrative Freiraumplanung die Standortqualität gesichert und verbessert, aber auch den Herausforderungen des Klimawandels begegnet werden kann (vgl. Saarbrücken, 2012).
Item Type: | Article |
---|---|
Uncontrolled Keywords: | climate change, enterprise zone, open space, smart city, Vienna |
Subjects: | G Geography. Anthropology. Recreation > GF Human ecology. Anthropogeography H Social Sciences > HD Industries. Land use. Labor Q Science > QA Mathematics > QA75 Electronic computers. Computer science |
Depositing User: | REAL CORP Administrator |
Date Deposited: | 27 Jul 2016 12:11 |
Last Modified: | 27 Jul 2016 12:11 |
URI: | http://repository.corp.at/id/eprint/264 |
Actions (login required)
View Item |