Smart City Labs als Möglichkeitsraum für technologische und soziale Innovationen zur Steigerung der Lebensqualität in Städten

Hammerl, Barbara (2014) Smart City Labs als Möglichkeitsraum für technologische und soziale Innovationen zur Steigerung der Lebensqualität in Städten. REAL CORP 2014 – PLAN IT SMART! Clever Solutions for Smart Cities. Proceedings of 19th International Conference on Urban Planning, Regional Development and Information Society. pp. 975-981.

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Abstract

Der Begriff “Smart City” ist seit einigen Jahren fest im Sprachgebrauch der Stadtplanungsszene verankert. Während „smart“ für die einen insbesondere für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) steht, sehen andere den Schwerpunkt von „smart“ im Kontext der ökologischen Nachhaltigkeit und des Klimawandels (Stichwort Energieeffizienz, Ressourcenschonung, Zero Emissions) . In beiden Fällen – und das zeigt sich auch in der inhaltlichen Ausrichtung nationaler und europäischer Forschungsförderungsprogramme – stehen technologische Innovationen (green urban technologies) im Zentrum der Überlegungen, während soziale Innovationen, Überlegungen zur (subjektiven) Lebensqualität von BürgerInnen oder Motivations- und Akzeptanzfragen für ein gewünschtes Nutzerverhalten nur von untergeordneter Bedeutung sind. In diesem Paper werden drei Thesen vorgestellt und diskutiert, die dieses Ungleichgewicht zwischen technologischen und sozialen Innovationen aufgreifen und auch die Notwendigkeit des kritischen Diskurses von Lebenskonzepten und Werthaltungen hervorheben. These 1: Es gibt keine „Smart City“ ohne „Smart Citizens“ Den verschiedenen existierenden Zugängen und Umsetzungprojekten einer „Smart City“ ist gemein, dass sie vorwiegend auf der Ebene von (Planungs-)ExpertInnen diskutiert und konzipiert werden und somit einer top down Tradition folgen. Fertige Lösungen und technische Neuerungen (Gebäudekonzepte, Elektromobilität, IKT-Lösungen,…) werden den BürgerInnen schmackhaft gemacht, die Enttäuschung über mangelnde Akzeptanz und Nachfrage bleibt oft nicht aus. Zudem wird den Menschen suggeriert, dass man so weiter tun kann, wie bisher (weil die neue Technologie Effizienzsteigerungen garantiert) sodass BürgerInnen ihre Verantwortung für tägliche Verhaltensroutinen und Konsumentscheidungen zu unrecht abgenommen wird. An dieser Stelle braucht es mehr Mut und Kreativität, um die Ziele einer Smart City in die Köpfe und Herzen der Menschen zu bringen und auch das Thema Verhaltensänderungen bewusst anzusprechen. These 2: Die erfolgreiche Realisierung einer „Smart City“ benötigt qualitätsvolle Multi-Akteurs-Prozesse Eine grobes Screening der Smart City-Leit- und Leuchtturmprojekte zeigt, dass sehr viel Überlegungen in die inhaltlich/fachlichen Aspekte (energetische und technische Fragestellungen) einfließen, während die Planung und Gestaltung qualitätsvoller Prozess- und Beteiligungsstrukturen meist nicht über klassisches Projektmanagement hinausgehen. Um Reibungs- und Qualitätsverluste in Smart City Projekten - als typische Multi-Akteursprozesse – möglichst zu vermeiden, muss ein besonderes Augenmerk auf transparente Informations-, Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen gelegt werden, das sich auch budgetär entsprechend niederschlägt. Zudem müssen Beteiligungs- und Smart Governance Prozesse selbst inhaltlicher Teil in diesen Projekten werden (z.B Quartiersmanagement). These 3: Smart City Labs als Möglichkeitsraum für Innovationen für urbane Lebensqualität Ein „Smart City Lab“ als temporäre oder stehende, inter- und transdisziplinäre Plattform kann städtische Entwicklungsprozesse maßgeblich unterstützen, indem relevante Fragestellungen einer Smart City in einem kritischen aber auch lustvollen Diskurs mit möglichst breitem Methodeneinsatz bearbeitet werden und eine Art Möglichkeitsraum für Innovationen und Kooperationen geschaffen wird. Dies erfordert seitens der Planungsverantwortlichen eine grundsätzliche Offenheit, Neues auszuprobieren und ausgetretene Pfade zu verlassen sowie die Bereitschaft, sich auf wechselseitige Lernprozesse einzulassen.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: Multi Akteursprozesse, Smart Citizens, Smart City Lab, soziale Innovationen, subjektive Lebensqualität,
Subjects: H Social Sciences > H Social Sciences (General)
H Social Sciences > HB Economic Theory
Depositing User: REAL CORP Administrator
Date Deposited: 27 Jul 2016 12:35
Last Modified: 27 Jul 2016 12:35
URI: http://repository.corp.at/id/eprint/265

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