Smarte Lösungen statt „Lockdown“? Der „Tübinger Weg“ in der Corona-Pandemiebekämpfung auf dem Prüfstand

Wieland, Thomas (2021) Smarte Lösungen statt „Lockdown“? Der „Tübinger Weg“ in der Corona-Pandemiebekämpfung auf dem Prüfstand. CITIES 20.50 – Creating Habitats for the 3rd Millennium: Smart – Sustainable – Climate Neutral. Proceedings of REAL CORP 2021, 26th International Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 693-704. ISSN 2521-3938

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Abstract

Die baden-württembergische Universitätsstadt Tübingen verfolgte in der „zweiten Welle“ der Corona-Pandemie ein eigenes Interventionsprogramm („Tübinger Weg“), das insbesondere auf den Schutz von Risikogruppen (u. a. Corona-Tests in Alten-/Pflegeheimen, Ausgabe von FFP2-Masken) sowie auf freiwillige Verhaltensänderungen (u.a. niedrigschwellige Testangebote, Einkaufszeiten für Ältere) setzte. Vor diesem Hintergrund wurde geprüft, ob dieses Maßnahmenpaket messbare Erfolge im Hinblick auf den Verlauf der Pandemie in der Herbst- und Wintersaison 2020/2021 gezeigt hat. Hierzu wurde eine vergleichende statistische Analyse des Landkreises Tübingen mit dessen fünf Nachbarkreisen vorgenommen, da in diesen grundsätzlich ein ähnlicher zeitlicher Verlauf der Infektionen sowie identische allgemeine „Lockdown“-Maßnahmen bestanden. Der untersuchte Zeitraum umfasst sechs Monate (01.09.2020-28.02.2021). Als Indikatoren fungieren allgemeine und altersspezifische Inzidenzen, tödliche Infektionen, effektive Reproduktionszahlen und die Auslastung der Intensivstationen. Als „Stichtag“ zum Vergleich der Entwicklung wurde der 02.11.2020 verwendet, da hier bundesweit der sog. „Lockdown light“ begann und zugleich der „Tübinger Appell“ veröffentlicht und vor Ort mit einer Reihe von Maßnahmen begonnen wurde. Tatsächlich zeigt sich, dass der Kreis Tübingen bei zunächst gleichen oder sogar ungünstigeren Ausgangsbedingungen bei den meisten Indikatoren signifikant bessere Ausprägungen zeigt als die Nachbarregionen. Dies betrifft vor allem eine deutlich geringere Dichte an tödlichen Infektionen, aber auch geringere Inzidenzwerte bei Risikogruppen. Zumindest aus dem Blickwinkel dieser statistischen Analyse lässt dies den Schluss zu, dass die Maßnahmen des „Tübinger Wegs“ wirkungsvoll waren. Es lässt sich jedoch nicht kausal nachweisen, auf welche der einzelnen getroffenen Maßnahmen dies zurückzuführen ist.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: Lockdown, Nichtpharmazeutische Interventionen, Pandemie, Corona, Risikogruppenschutz
Subjects: H Social Sciences > HD Industries. Land use. Labor
H Social Sciences > HM Sociology
Q Science > QA Mathematics > QA76 Computer software
R Medicine > RA Public aspects of medicine > RA0421 Public health. Hygiene. Preventive Medicine
Depositing User: REAL CORP Administrator
Date Deposited: 04 Oct 2021 13:50
Last Modified: 17 Oct 2021 17:41
URI: http://repository.corp.at/id/eprint/798

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