Emotion Sensing für (E-)Fahrradsicherheit und Mobilitätskomfort – das BMDV-Projekt ESSEM

Zeile, Peter and Haug, Nina and Schmidt-Hamburger, Céline and Bengel, Steffen and Motzer, Nicolaj and Otte, Frank and Rath, Tom and Klein, Peter and Moser, Martin and Resch, Bernd (2022) Emotion Sensing für (E-)Fahrradsicherheit und Mobilitätskomfort – das BMDV-Projekt ESSEM. Mobility, Knowledge and Innovation Hubs in Urban and Regional Development. Proceedings of REAL CORP 2022, 27th International Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 259-268. ISSN 2521-3938

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Abstract

Das Fahrrad nimmt in der Diskussion um postfossile Mobilitätsformen eine wichtige Schlüsselrolle ein und kann vor allem im Stadtverkehr eine bedeutsame Alternative zum motorisierten Individualverkehr darstellen. Fahrradfahren ist nicht nur umweltfreundlich, klimaschonend und kostengünstig, sondern auch förderlich für die persönliche Gesundheit. In der Realität legt sich dies im Modal Split vieler Städte immer noch nicht nieder. Vielfach wird der Umstieg auf das Fahrrad hin zur flächendeckenden Nutzung durch ein mangelndes Sicherheitsempfinden von Radfahrenden verhindert. Das im mFUND-Programm des Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Verbundprojekt Emotion Sensing für (E-)Fahrradsicherheit und Mobilitätskomfort, kurz „ESSEM“, untersucht aus diesem Anlass heraus das subjektive Sicherheitsempfinden von Radfahrenden im Stadtverkehr. Mithilfe iterativer Erhebungen von umfeld- und körpernahen Daten mittels Sensoriktechnologien werden in den beiden Modellstädten Ludwigsburg und Osnabrück Stresspunkte im kommunalen Radverkehrsnetz identifiziert und analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dabei helfen, Methoden und Handlungsempfehlungen für eine moderne, datengestützte Radverkehrsplanung zu entwickeln und die Fahrradinfrastruktur zukünftig angenehmer und sicherer gestalten zu können. Perspektivisch sollen innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit gemeinsam mit Industriepartnerinnen und Industriepartnern neben einem praxistauglichen Tool zum Bewerten von Fahrradinfrastrukturen mit Emotion-Sensing-Daten noch weitere Fahrradkomponenten (u.a. digitaler Rückspiegel) in der Produktentwicklung hervorgebracht werden. In einer ersten Messkampagne wird in Kooperation mit dem Partner Bike Citizens ein partizipativer Ansatz verfolgt. Die Ansprache für die Akquise von Probandinnen und Probanden erfolgt in der bestehenden, aktiven Bike Citizens Fahrrad-Community. Die gleichnamige App zeichnet auf, welche Routen die rund 350 Probandinnen und Probanden in den beiden Modellstädten für ihre alltäglichen Fahrten nutzen, oder welche sie sogar erkennbar meiden. Diese ersten Erkenntnisse bilden die Grundlage für die ab Sommer 2022 durchgeführten, mehrphasigen EmoCycling-Messungen, bei denen die messbare physiologische Stressreaktion der Probandinnen und Probanden lokal verortet und kartiert wird. Die Messungen werden im Projekt ergänzt durch standardisierte Fragebögen, welche im Zuge der Auswertung Aufschluss über persönliche Einflussfaktoren auf das Stressempfinden, wie zum Beispiel Alter, Geschlecht oder psychologische Merkmale geben. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, mehr Wissen über die unterschiedlichen Typen an Radfahrenden für die Planung zu generieren.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: : Infrastruktur, Fahrradverkehr, Sicherheit, Emotion Sensing, Prototypenentwicklung
Subjects: G Geography. Anthropology. Recreation > G Geography (General)
H Social Sciences > H Social Sciences (General)
Depositing User: The CORP Team
Date Deposited: 10 Nov 2022 11:14
Last Modified: 18 Dec 2022 14:17
URI: http://repository.corp.at/id/eprint/878

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