Strukturiertes Vorgehen zur Entwicklung von Szenarien für die Entscheidungsunterstützung

Schittenhelm, Corinna and Knab, Charlotte (2022) Strukturiertes Vorgehen zur Entwicklung von Szenarien für die Entscheidungsunterstützung. Mobility, Knowledge and Innovation Hubs in Urban and Regional Development. Proceedings of REAL CORP 2022, 27th International Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 713-723. ISSN 2521-3938

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Abstract

Der Demographische Wandel stellt Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft vor vielfältige Herausforderungen, insbesondere durch den raschen Anstieg des Altenquotienten: Standen 1950 noch 16 Personen im Rentenalter 100 Erwerbstätigen gegenüber, waren es 2020 bereits 37 (Statistisches Bundesamt 2022). Für das Jahr 2030 wird ein Altenquotient von 47 prognostiziert (Statistisches Bundesamt 2021). Die Ausprägungen unterscheiden sich wesentlich zwischen verschiedenen Raumtypen sowie zwischen den alten und neuen Bundesländern (Statistisches Bundesamt 2022). Bevölkerungsentwicklung und -verteilung unterliegen diversen Einflussfaktoren, die gleichzeitig auch Bedürfnisse und Lebensweisen der Gesellschaft verändern. Alterung, Klimawandel und auch unvorhergesehene Ereignisse wie Corona-Pandemie oder Ukraine-Krieg gehören zu den Faktoren der Veränderung und erschweren gleichzeitig genaue Prognosen über deren Entwicklung. Ein Ziel der Bundesregierung ist es, „gleichwertige Lebensverhältnisse überall“ (BMI 2019: 3) zu schaffen und die Grundfunktionen im Sinne der Daseinsvorsorge zu sichern (BMI 2019: 9). Die Stadtplanung befasst sich bereits seit einigen Jahren mit dem Demographischen Wandel und dessen Folgen für Städte und Gemeinden. Der Fokus liegt hierbei häufig auf der Entwicklung geeigneter Ansätze für das Wohnen oder der Anpassung sozialer Infrastruktur (Hochstadt 2006: 553 ff., von Mackensen 2007: 317ff.). Damit sich die Stadtplanung zukünftig zielgerichteter, begründeter und präventiver auf veränderte gesellschaftliche Anforderungen ausrichten kann, könnte ein Ansatz sein, Lösungsansätze auf verschiedene mögliche Zukünfte auszurichten. Im Sinne eines „Was wäre, wenn?“ müssen entsprechende Szenarien für eine frühzeitige Unterstützung von Entscheidungen entwickelt werden. Der vorliegende Beitrag knüpft an dieser Stelle an und stellt ein strukturiertes Vorgehen zur Entwicklung von Szenarien mit Hilfe von Geoinformationssystemen vor, das Kommunen dabei unterstützen kann, Entscheidungen in Bezug auf die Ausstattung und Gestaltung der Daseinsgrundfunktionen zu treffen. Als erste Annäherung wird die Daseinsgrundfunktion „sich versorgen“ betrachtet. Am Beispiel der Gemeinde Remshalden wird die Erreichbarkeit von Nahversorgern im Bereich Lebensmittel untersucht. Anhand von Szenarien wird die bestmögliche räumliche Anordnung und deren potenzielle Veränderung in Lage, Art und Anzahl aufgrund der Verteilung der Kohorte der Babyboomer im Stadtgebiet dargestellt. Durch diese Methode können Kommunen Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Einrichtungen sie entsprechend der Bevölkerungsentwicklung in den Quartieren möglichst optimal verorten und in welcher Form diese ausgestaltet sein müssen, um die Daseinsvorsorge zu sichern. Die Forschung findet im Rahmen des Projekts „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ statt, das durch die Carl-Zeiss-Stiftung gefördert wird.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: Demographischer Wandel, Daseinsvorsorge, Bevölkerungsentwicklung, Babyboomer, Szenarien
Subjects: G Geography. Anthropology. Recreation > GB Physical geography
H Social Sciences > H Social Sciences (General)
Depositing User: The CORP Team
Date Deposited: 11 Nov 2022 17:45
Last Modified: 18 Dec 2022 14:06
URI: http://repository.corp.at/id/eprint/914

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