Stresstest städtischer Infrastrukturen – Ein Experiment zur Wahrnehmung des Alters im öffentlichen Raum

Beyel, Sven and Wilhelm, Johann and Mueller, Christian and Zeile, Peter and Klein, Ulrike (2016) Stresstest städtischer Infrastrukturen – Ein Experiment zur Wahrnehmung des Alters im öffentlichen Raum. REAL CORP 2016 – SMART ME UP! How to become and how to stay a Smart City, and does this improve quality of life? Proceedings of 21st International Conference on Urban Planning, Regional Development and Information Society. pp. 689-698.

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Text (Stresstest städtischer Infrastrukturen – Ein Experiment zur Wahrnehmung des Alters im öffentlichen Raum)
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Abstract

Im Zuge des demographischen Wandels ist ein deutlicher Anstieg des Bevölkerungsanteils an Seniorinnen und Senioren (Personen ab 65 Jahren) in Deutschland abzusehen. Dadurch wächst auch die Anzahl der mobilitätseingeschränkten und behinderten Menschen. Insbesondere für die Gruppe der über 80-Jährigen spielen barrierearme Wege eine große Rolle, sie stellen dementsprechend eine zunehmend wichtiger werdende Herausforderung für die räumliche Planung dar. In einer Pilotstudie wurde hierfür im Bochumer Stadtteil Querenburg versucht, Barrieren (nach DIN 18040-3 etc.) in einem „barrierefreien Stadtplan“ zu erfassen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob es tatsächlich diese Barrieren sind, die den mobilitätseingeschränkten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern Stress verursachen. Um diese Problematik zu klären, wurde die Technik des „EmoMapping“ (dt. Emotionskartierung) verwendet. Dieses Verfahren dient dazu, Emotionen von einzelnen Personen mit einer Georeferenz zu erfassen. Zu diesem Zweck wurden Testpersonen mit einem Alterssimulationsanzug, einem GPS-Logger zur Erfassung der geographischen Position sowie einem Sensorband, welches die Hautleitfähigkeit und die Hauttemperatur misst, ausgestattet. In Testläufen wurden durch Erkennung von Mustern besondere Situationen, in denen die Probanden Stress verspürten, positionsgenau erfasst. Anschließend wurden die Messdaten des GPS-Loggers und des Sensorbands ausgewertet und kombiniert. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden als Dichtekarten (Heatmaps) in einem Geoinformationssystem dargestellt. Aus diesen wurde ersichtlich, an welchen Stellen im Straßennetz die Probanden Stress empfunden haben. Im Anschluss daran wurden die Daten des barrierefreien Stadtplans mit den Ergebnissen des EmoMappings validiert und die einzelnen Barrierearten hinsichtlich ihrer Relevanz für eine barriere- und stressfreie Navigation eingeschätzt. Da die Auswertung der Daten aus dem EmoMapping bislang nicht automatisiert und über verschiedene Software durchgeführt wurde, konnten die Daten nicht sehr zeitnah ausgewertet werden. Auch der Arbeitsaufwand war als relativ hoch einzustufen. Deshalb wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit ein Werkzeug entwickelt, mit welchem sich die einzelnen Arbeitsschritte der Auswertung automatisiert durchführen lassen. Das Tool wurde in der frei verfügbaren Programmiersprache „R“ entwickelt und erleichtert den bisherigen Arbeitsablauf der Auswertung deutlich. Das lässt in Zukunft eine erhöhte Nutzung der EmoMapping-Methode zu.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: EmoMapping, Barrierefreier Stadtplan, Smart planning, Demographischer Wandel, Emotionskartierung
Subjects: G Geography. Anthropology. Recreation > GA Mathematical geography. Cartography
G Geography. Anthropology. Recreation > GF Human ecology. Anthropogeography
Q Science > QA Mathematics > QA75 Electronic computers. Computer science
Depositing User: REAL CORP Administrator
Date Deposited: 19 Jul 2016 11:35
Last Modified: 19 Jul 2016 11:35
URI: http://repository.corp.at/id/eprint/108

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