Grinzinger, Elias and Schmidt-Hamburger, Céline and Youssef, Daniel (2025) land.mobil:LAB – regionale Mobilitätslabore als Treiber integrierter Mobilitätssysteme zur Förderung nachhaltiger Entwicklung, sozialer Integration und Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum am Beispiel des Waldviertels in Niederösterreich. URBAN INNOVATION: TO BOLDLY GO WHERE NO CITIES HAVE GONE BEFORE. Medium sized cities and towns as a major arena of global urbanisation. Proceedings of REAL CORP 2025, 30th Intl. Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 677-685. ISSN 2521-3938
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Text (land.mobil:LAB – regionale Mobilitätslabore als Treiber integrierter Mobilitätssysteme zur Förderung nachhaltiger Entwicklung, sozialer Integration und Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum am Beispiel des Waldviertels in Niederösterreich)
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Abstract
Die Mobilitätsforschung konzentriert sich bislang hauptsächlich auf städtische Gebiete und die spezifischen Mobilitätsbedürfnisse ihrer Bevölkerung – der ländliche Raum wurde dabei oft vernachlässigt. Die urbanen Mobilitätslabore (UML) der österreichischen Mobility Lab-Initiative befassten sich bislang auch in erster Linie mit Städten und dem Stadtumland. Genau hier setzt das land.mobil:LAB an: Als Brückenbauer zwischen Forschung und Praxis treibt es Mobilitätsinnovationen für ländliche Regionen voran. Das Mobilitätslabor für den ländlichen Raum orientiert sich an bestehenden Strategien wie der Open Innovation Strategie 2025 (BMWFW & BMVIT 2016), dem Masterplan Mobilität 2030 (BMK 2021) und dem Mobilitätskonzept Niederösterreich 2030+ (Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 2015). Durch seinen Co-Creation-Ansatz und die Prinzipien der offenen Innovation (Schuurman 2015) schafft das Mobility Lab einen neuen Standard für alle Projekte unter seinem Dach. Als Modellregion für das land.mobil:LAB dient das Waldviertel (Niederösterreich). Zwei zentrale Ziele stehen dabei im Fokus: die Reduktion von Treibhausgasemissionen im Rahmen der Mobilitätswende und die Verbesserung der sozialen Teilhabe durch Mobilität. Um dies zu erreichen, entwickelt das LAB ein tiefgreifendes Verständnis für die verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung im ländlichen Raum durch Bildung von mobilitätsrelevanten (Proto-)Personas (Nielsen et al. 2013, Dangschat 2020). Als Teil des FTI-Förderprogramms des BMK für die Mobilitätswende zielt das Projekt darauf ab, zukunftsweisende Mobilitätsinnovationen in der Praxis zu testen. In einem breiten Netzwerk aus Land Niederösterreich, Waldviertler Gemeinden, Mobilitätsdienstleistern, Unternehmen, Veranstaltenden und Bürgerinnen und Bürgern werden innovative Mobilitätslösungen erprobt. Dies stärkt nicht nur die Mobilitätswende im ländlichen Raum, sondern auch die gesamte Forschungslandschaft in diesem Bereich (BMK o.J., online). In der vorangegangenen Fallstudie „KulturMobil“ ließen sich wichtige Erkenntnisse für die erste Phase des land.mobil:LABs gewinnen: Gerade im Bereich der Freizeitmobilität zeigt sich ein besonderes Potenzial für Verhaltensänderungen, da Menschen in ihrer Freizeit offener für alternative Mobilitätsformen als im Alltag sind (Sodl-Niederecker et al., 2022). Die Studie identifizierte mehrere zentrale Handlungsfelder, die nun im land.mobil:LAB aufgegriffen werden: Die Integration von Kultur- und Veranstaltungsmobilität in die ÖV-Planung, die Entwicklung einer regionalen Mitfahrzentrale sowie die zielgruppengerechte Kommunikation von Mobilitätsangeboten bilden wichtige Ansatzpunkte (Grinzinger et al. 2024). Besonders vielversprechend erscheint die Verknüpfung von Kulturangeboten mit innovativen Mobilitätslösungen wie Schnuppertickets oder die Ergänzung der NÖ-Card um zusätzliche Mobilitätsangebote. Diese Erkenntnisse fließen nun, neben den Schwerpunkten Flex-ÖV und der Einbindung regionaler Mobilitätsdienstleistender, in die erste Arbeitsphase des land.mobil:LABs ein. Das Ergebnis sind übertragbare Methodensets für strukturähnliche Regionen in Österreich und Europa.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | co-creation, Waldviertel, rural mobility, living lab, transport innovation |
Subjects: | G Geography. Anthropology. Recreation > GF Human ecology. Anthropogeography H Social Sciences > HD Industries. Land use. Labor H Social Sciences > HE Transportation and Communications |
Depositing User: | REAL CORP Administrator |
Date Deposited: | 20 May 2025 09:00 |
Last Modified: | 20 May 2025 09:00 |
URI: | http://repository.corp.at/id/eprint/1187 |
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