Landwirtschaftliche Konversion – Chancen der Umnutzung ehemaliger Landwirtschaftsbetriebe an den Siedlungsrändern

Körnig-Pich, Rebecca (2017) Landwirtschaftliche Konversion – Chancen der Umnutzung ehemaliger Landwirtschaftsbetriebe an den Siedlungsrändern. REAL CORP 2017 – PANTA RHEI – A World in Constant Motion. Proceedings of 22nd International Conference on Urban Planning, Regional Development and Information Society. pp. 345-352. ISSN 2521-3938

[img]
Preview
Text (Landwirtschaftliche Konversion – Chancen der Umnutzung ehemaliger Landwirtschaftsbetriebe an den Siedlungsrändern)
CORP2017_26.pdf - Published Version

Download (1MB) | Preview

Abstract

Seit 1972 wird in der Schweiz zwischen Baugebiet und Nichtbaugebiet unterschieden [KOLLSCHRETZENMAYR 2008, 37]. Letzteres ist dabei, bis auf sehr wenige Ausnahmen, von Überbauung grundsätzlich frei zu halten (vgl. Art. 16 Raumplanungsgesetz). Dennoch befindet sich heute rund jedes vierte Gebäude der Schweiz im Nichtbaugebiet [ARE 2012, 18]. Grund hierfür ist in erster Linie die Landwirtschaft, die zur Bewirtschaftung Ihrer Flächen auf diesen Standort angewiesen ist. Dieser Sektor ist jedoch seit Jahrzehnten durch einen anhaltenden Strukturwandel geprägt, der sich vor allem durch den stetigen Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe äussert. In der Folge stehen immer mehr vormals landwirtschaftlich genutzte Gebäude leer oder werden, mehr oder weniger legal, umgenutzt (“landwirtschaftliche Konversion”). Letzteres hat dabei oftmals negative ökologische aber auch ökonomische und landschaftsästetische Folgen. Eine Kontrolle dieser Entwicklung gestaltet sich in der Praxis aufgrund der mangelnden Datenbasis schwierig. Übersichten oder eine Monitoring bestehen bestensfalls im Ansatz. Im Zuge des vom Schweizer Nationalfond geförderten Forschungsprojekts “Handlungsoptionen für bestehende Gebäude ausserhalb der Bauzonen” wird versucht einen Beitrag zum Schliessen dieser Forschungslücke zu leisten. Im Zuge des Projekts wurde eine schweizweite Übersicht über die Quantitäten und, soweit möglich, auch Qualitäten des Gebäudebestandes im Aussenbereich geschaffen. Die Forschungsergebnisse zeigen dabei, dass ein differenzierte Herangehensweise lohnenswert ist. So befinden sich schätzungsweise etwa 10 bis 15% der Gebäude im rechtlichen Nichtbaugebiet, innerhalb des Siedlungskörpers. Während diese Gebäude jedoch nicht genutzt werden dürfen, werden gleichzeitig neue Baugebiete auf der grünen Wiese erschlossen. Könnten diese Gebäude hingegen, beispielsweise zu Wohnzwecken, genutzt werden, bieten diese eine schweizweite Kapazität für rund 45’000 bis 140’000 zusätzliche Einwohner. Das Potenzial befindet sich dabei vor allem im wachsenden Mittelland, nahe der grossen Zentren und somit genau dort, wo Flächen für das Einwohnerwachstum benötigt werden. Landwirtschaftliche Konversion kann daher auch an geeigneten Stellen im Aussenbereich Chancen für eine geornete Besiedlung des Landes bieten.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: Konversion, Flächensparen, Umnutzung, Bauzone, Landwirtschaft
Subjects: J Political Science > JA Political science (General)
S Agriculture > S Agriculture (General)
Depositing User: Maria Molnár
Date Deposited: 08 Sep 2017 14:38
Last Modified: 08 Sep 2017 14:38
URI: http://repository.corp.at/id/eprint/351

Actions (login required)

View Item View Item