Gantner, Manuela (2019) Archiv und Wirklichkeiten – Wissensproduktion zwischen Objektivität und Kontextualität. IS THIS THE REAL WORLD? Perfect Smart Cities vs. Real Emotional Cities. Proceedings of REAL CORP 2019, 24th International Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 89-98. ISSN 2521-3938
Text (Archiv und Wirklichkeiten – Wissensproduktion zwischen Objektivität und Kontextualität)
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Abstract
Im Rahmen des arch.lab am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), einer Plattform für Forschung in der Lehre an der Fakultät für Architektur, befassten sich Masterstudierende im Seminar „Architektur und Atom. Grundlagen der Gestaltung zwischen Angst und Aufbruch“ mit den Interferenzen von Theorie und Entwurf in der Geschichte der Architekturausbildung an der Universität Karlsruhe. Im Sinne einer „diskursiven Praxis“, die nicht auf Objektivität in klassischer Hinsicht basiert, sondern auf Dialog und Reflexivität abzielt, setzten sich die Studierenden im Sommersemester 2017 kritisch mit dem Thema des utopischen Denkens während des sogenannten „Atomzeitalters“ im architekturtheoretischen Kontext auseinander. Konkret wurde das grafische und architektonische Werk Prof. Rolf Lederbogens beleuchtet – neben Egon Eiermann ein Protagonist der Karlsruher Architekturausbildung der Nachkriegsmoderne. Anhand von Archivalien seines Nachlasses recherchierten die Beteiligten am Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai), inwieweit sich das in der breiten Öffentlichkeit vorherrschende technische Fortschrittsdenken in der Karlsruher Architekturfakultät widerspiegelte – methodisch, konzeptionell, konstruktiv, ästhetisch. Diese Thematik bildete die inhaltliche Brille, durch welche die Studierenden das Archivmaterial in Augenschein nahmen und den Umgang mit historischen Objekten und Dokumenten erprobten. Es ging um die Konstruktion von Wissen in dem Sinne, vorgefundene Dokumente als „Objekte des Wissens“ zu identifizieren und sie mit zielführenden Fragen zu belegen, um sie anschließend auszuwerten und zu interpretieren ¬– immer mit dem Bewusstsein der kontextuellen Gebundenheit des Forschenden. Didaktisch lag der Schwerpunkt auf der Frage nach der Wissensproduktion in Zeiten von Informationsblasen und „alternativen“ Fakten sowie nach dem Potenzial von Architektur und Design als kulturelle Wissensformen, die als Querschnittsdisziplinen viele andere Wissenschaftszweige technischer, gesellschaftlicher und kultureller Art vereinen.
Item Type: | Article |
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Additional Information: | Der Beitrag ist im Rahmen der 2. Förderperiode LehreForschung am KIT unter dem Förderkennzeichen 01PL12004 des BMBFs entstanden. |
Uncontrolled Keywords: | diskursive Praxis, Wissenskonstruktion, Visualisierung, technisches Denken, Archiv |
Subjects: | L Education > LB Theory and practice of education N Fine Arts > NA Architecture |
Depositing User: | REAL CORP Administrator |
Date Deposited: | 28 Jan 2021 15:37 |
Last Modified: | 28 Jan 2021 15:54 |
URI: | http://repository.corp.at/id/eprint/527 |
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