Weber, Tobias and Grotheer, Swantje and Mangels, Kirsten (2020) Das Konzept der Regiopole als Entwicklungsstrategie kleinerer Großstädte im (inter-)nationalen Standortwettbewerb. SHAPING URBAN CHANGE – Livable City Regions for the 21st Century. Proceedings of REAL CORP 2020, 25th International Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 183-194. ISSN 2521-3938
Text (Das Konzept der Regiopole als Entwicklungsstrategie kleinerer Großstädte im (inter-)nationalen Standortwettbewerb)
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Abstract
Seit circa zehn Jahren wird das Konzept der Regiopole in der deutschen Raumordnung diskutiert. Das Konzept zeigt als Entwicklungsmöglichkeit für (kleinere) Großstädte und Regionen, die sich im ständig verändernden Wettbewerb um Bevölkerung und Unternehmen positionieren möchten, eine Alternative zu etablierten stadtregionalen Instrumenten (z.B. Metropolregionen) auf. Angelehnt an das metropolitane Konzept sieht sich eine Regiopole als kooperative Organisationsform zur Vernetzung unterschiedlicher Akteure einer Stadtregion und deren Verflechtungsbereich. Historische, kommunale Verwaltungsgrenzen können dabei durch moderne Governance-Strukturen überwunden werden und an tatsächliche, funktionale Stadt- und Regionsstrukturen angepasst werden. Durch Einbindung von Akteuren der Raumentwicklung (z.B. Regionalverbände, Kommunen, wirtschaftliche Akteure, Bürger- und Zivilgesellschaft) soll die Gesamtregion durch eine gestärkte regionale Identität nach innen sowie ein gestärktes regionales Image nach außen profitieren. Seit 2006 haben sich sieben Städte und Regionen in Deutschland als Regiopolen positioniert und im deutschen Regiopole-Netzwerk zusammengeschlossen. Diese informellen Stadt-Umland-Kooperationen stützen sich auf Strategien wie das Leitbild „Wettbewerbsfähigkeit stärken“ der Ministerkonferenz für Raumordnung aus dem Jahr 2016, sind jedoch (noch) nicht als Raumkategorie in der deutschen Bundesraumordnung verankert. In diesem Beitrag wird am Beispiel von drei ausgewählten bestehenden Regiopolen diskutiert, welcher konzeptionelle Ansatz hinter einer Regiopole steht und welcher Mehrwert für die jeweiligen Stadtregionen erwartet werden kann. Dabei wird anhand der in diesen Regiopolen in den Mittelpunkt gerückten Zielen und Aktivitäten auch verdeutlicht, welche Kooperationen – trotz auch weiterhin bestehendem innerregionalenWettbewerb in anderen Bereichen – eingegangen werden, um im nationalen Kontext Wettbewerbsvorteile zu generieren. Abschließend werden am Beispiel der potentiellen Regiopolregion Koblenz-Mittelrhein-Westerwald Eckpunkte der Ausgestaltung einer Regiopolregion diskutiert. Das Oberzentrum liegt im nördlichen Rheinland-Pfalz und umfasst mit seiner Verflechtungsregion Mittelrhein-Westerwald einen Einzugsbereichvon über einer Million Einwohnern. Seit einigen Jahren findet sich, initiiert durch einen regionalen Verein, die Regiopolenidee in der Region wieder. Aktuell sind Akteure wie die Stadt Koblenz, die Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald, die IHK oder ein regionales Unternehmensbündnis im Prozess eingebunden. Die Diskussion um die konzeptionelle Ausgestaltung einer Regiopolregion in Koblenz und der Region Mittelrhein-Westerwald wird anhand folgender Fragestellungen geführt: Welche potentiellen Ziele und Aktivitäten könnte das Konzept in der Region aufgreifen? Welche lokalen und regionalen Akteure sind in den Etablierungsprozess und die Organisationsstruktur einzubinden? Wie könnte eine räumliche oder funktionale Abgrenzung der Regiopolregion ausgestaltet werden? Welchen Mehrwert würden Koblenz und die Region durch eine Stadt-Umland-Kooperation erfahren? Anhand dieser Fragestellungen zeigt der Beitrag einerseits auf, ob und in welcher Form Koblenz und dieRegion Mittelrhein-Westerwald durch die Initiierung einer Regiopolregion langfristig profitieren können. Andererseits wird ausgehend von diesem Fallbeispiel der Frage nachgegangen, inwieweit Verflechtungen in einer Stadtregion durch neue oder zusätzliche Governancestrukturen (wie z.B. einer Regiopole) besser abgebildet und dadurch auch Stadtregionen insgesamt erfolgreicher entwickelt werden können.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Regiopole, Regiopolregion, Stadt-Umland-Kooperation, Stadtregion, Governance |
Subjects: | G Geography. Anthropology. Recreation > G Geography (General) H Social Sciences > HD Industries. Land use. Labor H Social Sciences > HF Commerce |
Depositing User: | REAL CORP Administrator |
Date Deposited: | 04 Feb 2021 17:07 |
Last Modified: | 04 Feb 2021 17:07 |
URI: | http://repository.corp.at/id/eprint/712 |
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