Regionalplanerische Festlegungen zur Eigenentwicklung und ihr Beitrag zum Klimaschutz

Briegel, Daniela and Mangels, Kirsten (2021) Regionalplanerische Festlegungen zur Eigenentwicklung und ihr Beitrag zum Klimaschutz. CITIES 20.50 – Creating Habitats for the 3rd Millennium: Smart – Sustainable – Climate Neutral. Proceedings of REAL CORP 2021, 26th International Conference on Urban Development, Regional Planning and Information Society. pp. 633-646. ISSN 2521-3938

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Abstract

Vor dem Hintergrund des Ziels der deutschen Bundesregierung, bis 2030 die Flächenneuinanspruchnahme auf weniger als 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, erlangen raumordnerische Instrumente zur Steuerung der Siedlungsentwicklung eine besondere Bedeutung. Gleichzeitig gilt es die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Hierfür gilt es von Seiten der Raumordnung sowohl einen Beitrag zu leisten, um Freiraum zu erhalten als auch den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, die den Klimawandel auslösen und beschleunigen. Eine sparsame Siedlungsflächenentwicklung, sowie eine Eindämmung des Siedlungsflächenverbrauchs an Standorten ohne angemessene Versorgungsinfrastruktur verringern das Verkehrsaufkommen und damit insgesamt den CO2-Ausstoß. Zur Beschränkung der Siedlungsentwicklung in Gemeinden mit geringer infrastruktureller Ausstattung und folglich mangelnder Eignung für eine verstärkte Siedlungsentwicklung steht der Raumordnung das Instrument „Eigenentwicklung“ zur Verfügung. In sogenannten Eigenentwicklerorten bzw. -ortsteilen ist die Deckung von Siedlungsflächenbedarfen aus Wanderungsgewinnen und größerer gewerblicher Neuansiedlungen weitgehend ausgeschlossen und lediglich auf den „Eigenbedarf“ beschränkt. Da sich insbesondere in kleineren, ländlich gelegenen Orten die Siedlungsflächenentwicklung unverhältnismäßig und deutlich losgelöst von der dortigen Bevölkerungsentwicklung gestaltet, vermag das Instrument Eigenentwicklung einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Flächenneuinanspruchnahme zu leisten. Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse einer bundesweiten Analyse von regionalen Raumordnungsplänen hinsichtlich der Verwendung und Ausgestaltung des Planelements Eigenentwicklung zusammen und leitet daraus Empfehlungen zur künftigen Ausgestaltung ab. Hierbei steht im Fokus, welche Ausforumung der regionalplanerischen Festlegung zur Eigenentwicklung eine bestmögliche Umsetzung der zentralen Steuerungsintentionen des Instruments der Verringerung der Flächenneuinanspruchnahme und der räumlichen Konzentration der Siedlungsentwicklung erreichen kann. In diesem Kontext wird aufgezeigt, welches Potenzial raumordnerische Eigenentwicklungsfestlegungen bei einer restriktiven Ausformung und Anwendung für die Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme und somit für einen Beitrag zum Klimaschutz aufweisen. Zweifellos kann sich die Steuerungswirkung des Instruments nicht voll entfalten, wenn dieses nicht verbindlich festgelegt wird, unbestimmte Angaben zum räumlichen Umgriff und zum Maß der Siedlungsentwicklung beinhaltet oder auch exogene Bedarfe zulässt.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: Flächenneuinanspruchnahme, Eigenentwicklung, Regionalplanung, Klimaschutz, Siedlungsentwicklung
Subjects: G Geography. Anthropology. Recreation > GE Environmental Sciences
H Social Sciences > HD Industries. Land use. Labor
T Technology > T Technology (General)
Depositing User: REAL CORP Administrator
Date Deposited: 04 Oct 2021 13:39
Last Modified: 17 Oct 2021 17:40
URI: http://repository.corp.at/id/eprint/793

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